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Unsere Kinder
Das Kind
gleicht einer Ähre
der Knospe
nun dürfen
unsere Kinder
nicht trocknen
verwahrlost
gelassen werden
wie die Erde
Erol Yildirim
aus " den Frieden den Umarmen "
www.erolyildirim.org
Helle Tage
Wenn
eines Tages
die Sonne aufgeht
meine Kinder
sehr viele Festtage
werden wir
Hand in Hand
erleben
unsere hellen Tage
werden wir
selbst
errichten
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Die Gerechtigkeit
Eine Handwaage
hängt
am stählernen Arm
der Gerechtigkeit
in einer Waageschale
sitzt das Kapital
nämlich die Reichen
in der Anderen ist
die Mühe
nämlich das Proletariat
Wenn das Geld
das ganze Gewicht
in die Waageschale wirft
wird das Gleichgewicht
gestört
es ist das Volk
das dabei
sich davon wälzt
Man sagt
wer gestürzt wird
habe keine Stütze
also dann
das Recht muß siegen
das Gleichgewicht
zugunsten der Menschheit
hergestellt werden
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Die Zecke
Es sind die Zecke
die uns auffraßen
bis in das Knochenmark hinein
in unsere Träume eindrangen
unseren Schlaf zerspalteten
Bei Gott
was soll ich sagen
ihre Habgier
wird hoffentlich
im Grab gestättgt
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
In Tausend Stücke
Wenn deine Hände
andere Hände halten
wenn irgendjemand dir
in deinen Träumen
Blumen gibt
so sollen diese Hände
in tausend Stücke zerfetzen
Wenn ein anderer Atem
auf deinem Kissen
wenn eine Stimme
flüstert dir
so soll diese Stimme
in tausend Stücke
ins Schweigen gehen
Wenn du mir nicht treu bist
bis in den Tod hinein
wenn du nicht so sehr an mich
gebunden bist
wie an meinen Schwüren
mit dem “Amen” begegnetest
so soll deine Welt
in tausend Stücke zerfetzen
Erol YIldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Im Leben
Du und ich
und dann auch wir
sind in diesem Leben
Das trockene Blatt
wird leiden
wird aufblühen
gebähren Zukunft
Erol Yıldırım
aus " den Friden Umarmen "
www.erolyildirim.org
In die Weite
Was man angefangen hat
soll man auch durchführen
bevor man sternhagelvoll
in die Falle des Zweifels gerät
und soll in die Weite ziehen
unerreichbar
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Das Lied
Siebenfach unter der Erde
muß du in sie hineinbohren
das ist deine Arbeit
Bruder Hasan
Die Kohle, in der Tiefe, schwarz
aufflammend in dich eingedrungen
du brennst, und du brennst
Damit treibt man keinen Spaß, Bruder
Rettung erwartet dich erst
im Tageslicht und deine Kraft
Der Arbeiter bei Bayer
“Veli,” der ” Hüseyin” Sohn
Seit dich dieser fremdartige Volksdichter sah
wird dein Angesicht immer dunkler
verwandelt sich in Gift
Schwester “Sati”
nicht das Schicksal ist das
nur das fremde Tor
Jegliche seiner Lasten sind schmerzhaft
und jene liebenswerten Hände
sind zum Geschirrspüler gemacht
Die verfluchten Straßen sind
voll mit Urin, Hundesscheiße
Onkel “Mehmet” kehrt wieder
vom Straßenkehren zurück
flucht mit der ganzen Welt
beschäftigt mit dem Einseifen
seiner Hände
in die tief jener verdammte Gestank gedrungen
Buruder “Ali” bei Mercedes
festige die Schraube nicht
und du Kollege aus Tunesien
sollst das Fließband
bei Mannesmann zum Stehen bringen
und du aus Marokko
Griechenland, Italien
und du auch Herr Wiemers
haltet alle durch
Die Deutsche Wirtschaft wird
auch durch unsere Hände
unseren Schweiß
mächtiger
Was ist das nur
Daß wir immer noch gesagt bekommen
"Ausländer-raus"…!
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Die Handschellen
Ein Schmerz ist die Armut, traf mich schwer
Ein Räuber ist der Staat, schneidet mir den Weg ab
Der Todesengel, meinen Tod in Empfang zu nehmen
Ist es nicht an der Zeit, daß Tyrannen gestürzt werden
Im nebligen Wetter patrouillieren die Wölfe
Dem Volk ist die Heimat zur Hölle geworden
In Lebensgefahr, der Tod kommt näher
Ist es nicht ander Zeit, der Finsternis entgegenzustehen
Gegen die Reaktion richtet sich unsere Wut alle Tage
In der Verbannung, und von den Kindern getrennt
Sicher werden sich eines Tages unsere Hände treffen
Ist es nicht an der Zeit, wenn wir prunkvolle Epen dichten
Dieser Dichter, in der Fremde lebend, ruft zu der Fahne der Einheit
Einigkeit hilft siegen, Schluß mit dieser Entbehrung
Los, marschieren wir, um die Reaktion zur Hölle zu jagen
Ist es nicht an der Zeit, lebhafter zu werden, denn ein Sprößling
sind wir mit tausend Zweigen
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Die Vierzig Jahre
nach vierzig Jahren Verliebt sein
wo sind die alten Tage geblieben
wie eine Bergspitze unseres Herzens
wir sind nicht mehr fünfzehn Jahre jung
die Jugendwinde wehen nicht mehr dort
von selbst verläßt, unser Kummer uns nicht
das Leben, ist wie eine Schaukel
die Spitze des Seiles von uns ist fast am zerreisen
ist das Schmerz des Menschen heilbar
wen man gut Schaukel kann
wie ist es möglich nicht zu scherzen
über die verlorene Zeit
unsere Schatten versanken in die feuchten Straßen
wenn doch unser Leben nur nicht so schnell
am laufen wäre nach der verlorenen Hoffnung
in unseren Herzen ist eine Leere
unsere Augen sind immer zu
auf der Schaukel sind die Tage gezählt
man weiß, das Ende ist der Tod
soll man schneller Schaukeln
damit die Seile schneller reißen?
Erol Yildirim
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Vergangene Tage
Wo bleibt noch nicht zerfressen
des Leben?
Reicht es immer noch nicht
sich bemühen den Zug zu erreichen
der schon längst abgefahren ist
Du hast die Nächte
zu Tage hinzugefügt
Um etwas säen zu können
daraus würde aber keine Ähre
Ein altes Ruder bist du jetzt
Man hat dich ausgesetzt
auf einer einsamen Küste
Nimm dich in Acht!
Lass dich nicht mitnehmen
du wackelst sonst
mal hin mal her
mit der Schwung der Wellen
In den Tagen an denen du am meisten
verliebt warst
Hast du nicht einmal daran gedacht?
Ergreifen die Haare des Meeres
und fragen, “ob du geliebt hast, oder nicht!”
Jetzt also versenke dich
in die Tiefe des blauen Meeres
und denke noch einmal an vergangenes
von Anfang an…!
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umarmen "
www.erolyildirim.org
Denken Soll Man
Verheimlicht haben sie die Sonnen mit Lehm
Hinrichtungsgalgen
steigen niederträchtig auf.
Die Anderen sind auf dem Mond gelandet,
haben wir aber den “Murtaza” im Dorf erreicht?
Wozu ist es denn nötig,
den Weltraum nochmal zu interpretieren?
Holen wir die Erde herunter
vom Horn des Ochsen…!
Denken soll man, denken,
mutig, offen,
weit ohne das Gefühl der Leidenschaft!
In vier Holzplatten sind
" die im Wachstum zurückgeblieben Jungen,
Mit Schußwunden! "
Sie werden nicht mit der Fahne eingewickelt.
Es ist voll Bitterkeit…
und hört nicht auf mit dem Tränen
Feind sind vier Mauern
Zeit ist knapp
Die Waffen ergreifen!
Denken soll man, denken
von vorne herein!
Warum immer wir zu Boden
sinken, denkt nach!
Warum?…
Erol Yıldırım
aus " den Frieden Umerman "
www.erolyildirim.org
Am Ersten September an Mitterand
Wie haben sie Festtage
von unseren Kindern zugrundegerichtet!
In Hiroschima haben sie bombardiert.
In Vietnam haben sie erschoßen.
Die Frucht von den bestellten schwarzen Wolken
ist Hungersnot,
hat schon die ganze Welt angestiftet.
Die ansteckende Krankheit
zerfrißt die Pupillen unserer Kinder.
Sie haben sich
im Schatten ihrer Waffen flüchtend,
gegen die Blumen im Frühling
und den jungen Wald gekäpft.
Wieviel mal haben sie hinterrücks
den Freiheitmarsch ohne Mittleit zerstört
Folter und Blut
das sind die Seiten im Buch der Geschichte.
Manche haben sich eine Krone und Zepter
aus Atomwaffen gemacht.
Sie treten auf denTränen von Waisen
und hungrigen Kindern herum und unverschämt
schreien sie nach Krieg!
Manche werden, weil sie weiße Tauben
fliegen lassen, erschoßen,
in dieser neuen Zei
Mein Freund Mitterand,
du kennst mich nicht.
Aber, Nazım, Neruda und Brecht
die Friedenshelden, die kann man nicht vergessen?
Und wie hinterhältig ist Salvadore Allende
ermordet werden!
Mein Freund Mitterand,
in unserer Welt ohne Friedensdurst
verbringen wir die Zeit zusammen.
Ich bin ein Dichter,
der das Haupt gegen den Krieg erhebt,
du bist ein sozialistischer Präsident
der den Sieg errungen hat.
Es lebe hoch der französische Arbeiter
und mein Proleteriat…!
Erol Yıldırım aus " den frieden Umarmen
Sie werden die Hoffnung Nicht Töten Können
Die Hoffnung strahlt, wie eine Sonne
Habt ihre gehört, Freunde?
sie hätten die Hoffnung erschossen!
Du warst es, du verirrte Kugel
hast den Friden zerstört.
Das werde ich dir heimzahlen.
Eine weiße Taube ist die Hoffnung
den Bächen entlangen,
das Wasser, die Begeisterung, Freude
Ähre auf den Feldern
Mohnblüten bewegt
das Seidentuch
unserer Tänze
Hand in Hand
unser Schweiß, unsere Mühe
Wurzeln geschlagen
im Aufblühen
die Hoffnung.
Habt ihr gehört Freunde?
Sie hätten die Hoffnung gefangen
jetzt in Käfigen eingeriegelt
auf den Foltertisch gelegt.
die Berge, Felsbrocken und das Leben
könnte ich sie einmal
nur einmal erreichen die Sonne
würde die Hoffnung
von den Fäldern strömen
aus den Fabriken
und die Maschinen würden aufstechen
Wir werden die verrosteten Schlösser
abreißen
sie an die Galgen bringen.
Noch die Sonne warm
das Schweigen der Maschinen
soll euch nicht täuschen
Noch ist die Hoffnung nicht verlorengegangen
Die Ähren schlagen Würzeln im Boden
neue Wurzeln überall.
Die Berge, Felsbrocken und das Leben
sind dem Frieden gewidmet
rückwärts zählen,
wir der Friede von den Fäldern, den Meeren
sich auf Erden ausbreiten.
Erol Yıldırım aus" den Frieden Umarmen "
Den Frieden Umarmen
Einen vorschlag habe ich, Herr Lehrer:
Wir denken uns zusammen ein Spiel aus.
das Leben verwandelt sich in ein Märchen.
zum Beispiel “Ayşe”
zu einer brennender Kerze
hier in der Mitte.
Und was werden wir dann sein?
Natürlich die Nachtfalter
dann fangen wir an
um “Ayşe” herumzufliegen.
Verlangen welche von uns
noch mehr Helligkeit,
so ist ein Versuch wert,
das Licht zu umarmen
Einen Augenblick mal, Kinder!
Es darf nicht so weitergehen,
wie es schon immer war,
so muß dieses Spiel nicht enden.
Feuer ist das,
das keinen Spaß kennt,
kann euch alle verbrennen,
wenn ihr euch ihm einzeln nähert.
Nein, nein lieber Herr Lehrer,
mein lieben Freunde,
Ich schwöre es euch,
ich werde euch nicht verbrennen
mit meinen Flammen
Ich möchte nicht sein
in einem solchen Spiel.
Die Wahrheit zu vergessen,
sie als nicht existierend
in eine Ecke zu verdrängen,
in den Märchen zu Leben,
erscheint mir äußerst seltsam.
noch gestern war es,
uns allen bekannt,
sie haben unsere Hütte abgerissen,
die vier Wände und den “Saz” meines Vaters,
die er spielte,
wenn er Kummer hatte.
Das Bett, die Decke und Dachziegeln
wurden alle unter den Panzern zermalmt.
Augenblick mal, Freunde,
man lenkt vom Thema ab
und unsere Zeit ist sehr knapp.
Solch einen Unsinn hier
ich erhebe Einspruch.
der Blaue Himmel, an dem die Sterne hängen,
und dieses kleine Mädchen,
einsam in der Dunkelheit.
mutterseelen allein
im Freien.
Sind wir mächtig der Dunkelheit gegenüber,
so könnten wir vielleicht die Nacht lieben.
Ich meine, wir müssen erst
hier dieses Rätsel lösen.
Am besten sollte man vieleicht
ein strahlender Fisch sein, mein Freund,
um die Dunkelheit zu besiegen,
dann einen echten Freund finden,
um die Einsamkeit zu vertreiben.
Dann wollen wir alle
zusammen eine Fisch- Familie bilden.
Angenommen wir sind jetzt
in einer Villa
am Rande einer endlosen See.
In Wahrheit ist aber
ein buntes Aquarium
unser Haus,
so eng wie unsere Hütte,
vorne das bunte Glas
hinten der Kummer, der Schmerz,
Hätten Sie, Herr Lehrer,
nicht von den Meeren erzählt,
von den Ozeanen,
so dächten wir vielleicht,
unsere Welt sei
so klein wie ein buntes Glasgefäß.
Müssen wir unbedingt Fische sein,
dann kleine “Kleine Schwarze Fische.”
So, lieber Herr Lehrer,
wir sind entschlossen,
werden “Kleine Schwarze Fische” sein.
Sehr gut, Kinder, sehr schön,
aber habt ihr nicht etwas vergessen?
Die kleinen Fische werden
von den großen gefressen.
Denkt außerdem
an die Menschen
und an ihr tödlichen Waffen!
So frei sind auch,
wie man immer meint,
die” Kleinen Schwarzen Fische” wieder nicht.
Nun, lieber Herr lehrer,
ist es nicht unser Recht,
eine schöne Welt zu fordern,
ohne Reisepaß, ohne Visum,
ohne Polizei, ohne Stacheldracht?
Was sollen wir noch werden
um Hiroschima nicht noch einmal
zu erleben?
Wie können wir sie begründen,
eine lebenswürdige Welt?
Sollen wir Engel sein,
oder ein Ungeheuer?
Und es bleibt noch
sich in eine weiße Taube zu verwandeln
mit weißen Flügeln,
im blauen Universum zu fliegen.
Ehrenwort, lieber Herr Lehrer,
auch die Müdigkeit wird uns nicht
zur Rückkehr erschrecken,
denn unsere Welt
ist mit Stacheldraht umstellt.
Mit solchen Vorstellungen, Kinder,
verwirrt ihr mich.
Auch wenn das Universum keine Grenzen hat,
ist das Leben nicht einfach
ohne die anderen Lebenwesen,
nämlich ohne die Menschen.
Ich meine einfach,
als Menschen bleiben wir
und suchen den Weg zum menschlichen Leben.
Kurzum meine ich,
bleiben wir als Weltangehörige,
erneuern diese Welt
in unseren Händen.
Es ist einer solchen Mühe wert,
wenn wir im Namen des Friedens
und für den Frieden
den Krieg besiegen
den Hunger,
das Unglück der Menschheit.
dann werden die Grenzen
nie mehr die Menschen erschrecken.
Kommt nun gemeinsam
haltet die Hände fest
mit den Händen!
Wir marschieren für die Tage
des Brotes, der Rose und der Freiheit.
Jetzt haben wir verstanden, Herr Lehrer,
Wir müssen doch Tauben sein,
Aber " Friedenstauben " dieses Mal-
Erol Yıldırım aus " den Frieden Umarmen
Sie Waren zu Dritt
Sind Jetzt zu Hunderten
Er ein Reiter,
scharf wie Fels
und fest
saß er auf dem geflügelten Pferd.
Der rote Schimmer seines Rüstzugs
eine Löwenmähne.
Er ließ sich federn,
seine Adlerblicke
gerichtet auf den Weg
blickten lange Zeit.
In der Ferne brach Wind auf.
Mit diesem Wirbelsturm kam
ein brauner Mann
wie ein Orkan.
Er trug
eine seltsame Waffe, eine “Saz”
und richtete sie auf den roten Riesen
auf dem Pferd
und begann voll Kummer
zu erzählen.
Er sprach: Mein Sultan, mein Scheich,
mein Meister,
ich bin dein Weggefährte geworden.
Der Reiter erwiderte:
Meine Vergangenheit,
meine Zukunft,
ich habe mich mit dir
brüderlich vereinigt.
der Braune sprach: Wünsche, und ich würde
für dich sterben auf deinem Weg,
“Pirsultan Abdal” ist dein Sklave.
“Hızır” Pascha möchte meinen Kopf.
Mein Dolch
ist schon gezückt,
eine giftige Schlange.
Erlaube mir,
“Hızır” den Kopf abzuschlagen.
Der Reiter erwiderte:
Die Erlaubnis bekommst du
nicht, mein Bruder.
Du bedarfst der Hilfe,
damit du findest den richtigen Weg.
“Simavna Kadısı” Sohn,
“Schehbedrettin,”
ein hoher Heiliger,
hatte eine große Feier
vorbereitet.
Seinen weißen Bart umfaßt
verkündete er gedanken seines " Varidat " *
vor der versammelten Menge
vor den Brüdern im Glauben.
Dieser große Mann
hatte große Ideen
zum Heilmittel verdichtet
und gab es der Menge.
"Außer der Wange der Geliebten
sei euch alles gemeinsam. "
Arm in Arm, umschlungen,
die Gemeinde um ihn herum,
sehnsüchtig Weinende
auf wildem Meer,
Schehbedrettins Schüler
wie ein eilig segelndes Schiff
In großen kesseln schmolzen
die Matrosen
ihre Ketten
zum roten Segel
für ihr Schiff.
Der Weißbärtige
mit geschorenem Haupt
sah von weitem nahen
zwei Reiter,
ganz in Rot gekleidet der eine,
der andere mit einem Schal.
Wie eine weiße Wolke
losgekoppelt vom Himmel
und voller Regen
flossen sie als Hoffnung
in die Erde.
Der weiß gekleidete alte Mann,
der Löwe, war abgestiegen
von seinem roten Pferd,
drei Seelen und drei Herzen
waren Eins geworden
hatten sich im Kurdensitz
auf die geliebte Erde gesetzt.
“Pirsultan Abdal” spielte und sang,
berichtete über die Weltprobleme,
erbarmungslos war der Räuber,
nicht funktionsfähig war das System,
neue “Mervanen” waren aufgetaucht
Als “Schehbedrettin” des hörte
unter dem Feigenbaum
stach er seinen Stab in den Boden,
seine weiße Kleidung
zog er und hing sie darüber,
wandte sich um und sprach:
Wenn du es nicht erlaubst,
wen du es nicht zuläßt,
daß ich vernichte
die Ungerechtigkeit des Tyrannen,
so wird er letztlich erhängen
auch uns beide an solch einem Strang.
Der Mann mit den zusammen gezogenen
Brauen blickte voller Zweifel,
erhob “Zülfikar*”, sein Schwert,
schwang es Himmelwärts
und wieder herab
und stach es tief in die Erde.
Weder der Himmel spaltete sich,
noch spritzte Wasser aus dem Boden
nichts geschah.
Deutlich wurde so das Wunder.
Nicht sollte verübt werden
Betrug an der Menschheit.
Sollen doch sie Mehl mahlen
und Brot backen!
Um der Menschen willen
wäre es ein Unrecht,
alle Arbeit von uns zu erwarten.
Auch womit er sein Brot ißt,
muß jeder selbst überlegen.
Daß er nicht immer
Ketten tragen und Salz essen muß,
lassen wir ihn das selbst herausfinde
Übereinander häuften sie ihre Kleider
und als Gleiche in ihrer Nacktheit
machten sie einen Pflug
aus Zülfikars scharfen Blättern
und steckten es nie wieder
in seine Scheide,
sondern durchfurchten damit die geliebte Erde
von einem Ende zum anderen.
Die Sehnsucht des Wassers nach Erde
und der Erde nach Wasser
erlosch.
Das Getreide konnte seine reiche Ähren
nicht tragen,
Herren gab es keine mehr
und auch keine Knechte.
Sie sangen alle aus einem Munde.
Wie heilig, wie fruchtbar war
doch die Erde!
Die Hinzukommenden sahen
drei Splitternackte, sonderbare Menschen,
die “Zülfikar,” das Schwert,
aus der Scheide genommen
und es zu einem Pflug gemacht hatten.
Die es sahen, zögerten nicht,
das Leben neu zu beginnen.
Auch sie zogen ihre Kleider aus
und warfen sie zu den anderen.
Plötzlich waren
alle Ungleichheiten,
die Herrschaft des Menschen
über den Menschen nicht mehr
vorhanden.
Jetzt waren sie nur noch
lebende Erde.
Erol Yıldırımm
aus " den Friden Umarmen "
www.erolyildirim.org
* Varidat :Buch, heilige Schrift von Schehbedrettin
____________________
*Zülfikar : Name eines kultischen Schwertes mit zwei
Blättern von Hz Ali.
EPOS VON LİEBE
Teufel
Bist du der Teufel
oder Gott selbst vieleicht?
Wie du den Weg gefunden
hast in mein Herz
eingedrungen bist
Erol Yıldırım
aus "Epos von Liebe
www.erolyildirim.org
Alleinstehen
Rechtsum das Meer
der Sand in der Mitte
meine Fußspuren
im Sand
der Himmel über meinen Kopf
gefüllt mit der Sonne
Ich gehe ganz allein
wenn nur mein Schatten
nicht dazu zählte
Lincksum das Meer
meine Fußspuren
im Sand
Rechtsum die Sonne
der blau Himmel über meinen Kopf
Ich marschiere ganz allein
wenn nur meine Sehnsucht
nicht dazu zählte
Erol Yıldırım
aus " Epos von Liebe "
www.erolyildirim.org
Epos einer Liebe
1
Eine blaue Wolke meine Freude,
Meine Hoffnung eine weiße Taube,
Die Helligkeit der Lenz ist mein Gemüt;
Du, meine Heimat, Heimat, Heimat…
Onkel “Hasso” traurig, traurig ist auch tante “Zeyno”
und “Süphan…”
Ein Epos ist,
wie ein Schwert in tausendundeinjähriger Scheide
verrostet…
11
Es war grün übersät, grüne Ähren waren es,
Es war der Wald, der noch keine Axt sah,
Es war “Aras”, Tigris und Euphrat…
Es war Saladin Ajjubi…
Überschäumend floß er, überschwemmend,
Es war die Natur, der Tag und noch gestern,
Die Freiheit eines Helden über die Kampfarena
Ein Rätsel, dessen Auflösung ich schulde
Und nicht wie ein schneeweißes Gedicht
schreiben konnte…
Ein fester Knoten meine Freiheit…
Einem verrückten Hengst gleiche ich,
nicht zu zügeln,
Widerschein der Brände in meinen Augen,
Bäume auf, sobald losgelassen
111
Zu ist die Nacht, wie der Regen die Nächte,
Sie lösten sich auf und der Tag brach an
Tausendundeinfarbig war der Regenbogen,
den ich durchquerte,
“Schaue nicht zurück”, sagten sie,
ich schaute zurück,
“Spreche einen Wunsch aus”, sagten sie;
ich hatte
Wenn ich sage, jenseits des Regenbogens
Begegnete ich deiner Liebe,
wer glaubt es mir schon?
Die Wahrheit ist es; dem Wasser gleichst du
Dem rasselnd, plätschernd fließendem Wasser…
In wievieltem Stock jenes großen Hauses,
begegnete ich dir
Ein Wind weht, es ist meine inbrunstige Liebe zu dir,
Will mich nicht in Ruhe lassen…
Ich, aus “Maraş”, “Tatvan” und “Kars,”
dachte nie daran, daß ich eine Liebe,
wie bei “Kerem” und Aslı”
Einmal Tausendundeine Nacht Märchen
erleben würde
Weder die Feldblumen aus “Sivas”, was ich vermisse,
Noch die See, “İstanbul” oder meine Sehnsucht,
Kann mein Land, ohne dich zu einem Lied
in meinem Mund werden…
Mit ihrem Geschmack, dem Gewürz,
dem Himmel und dem Wasser
Ganz “İstanbul” bist du nun in mir,
du,
der Himmel,
das Wasser,
meine Befreiung,
der Morgengrauen,
und der Berg “Munzur,”
Mit dir, du mein Land, du Grün, du Ähre!
Erol Yıldırım
aus " Epos von Liebe "
www.erolyildirim.org
Das Lied
(Brief aus Deutschland)
Die Tage sind schwarz wie Kohle,
es vergeht nicht die Zeit
Rechts Explosionen, links viel Rauch
Die Ungerechten schrieben mein Schicksal
Ich grabe und grabe, es endet die Mine nicht
Ein noch schlimmeres Ende, ist nicht in Sicht
Ich fahre und fahre, es endet der Weg nicht
So schützt kein Held seine Geliebte
Ein Nest für blinde Vögel, soll nur Gott schaffen
Doch angewiesen auf Gott, ergeht es uns übel
Die Miene ist grausam, die Herren kennen
kein Pardon
Ich grabe und grabe, es endet die Mine nicht
Ein noch schlimmeres Ende, ist nicht in Sicht
Ich fahre und fahre, es endet der Weg nicht
So schützt kein Held seine Geliebte
In der Fremde Ausländer, in der Heimat
Deutschländer
Wanderer sind wir nur, Herbergsbesitzer
sind wir nie geworden
Unerträglich ist der gift' ge Schmerz
Ich grabe und grabe, es endet die Mine nicht
Ein noch schlimmeres Ende, ist nicht in Sicht
Ich fahre und fahre, es endet der Weg nicht
So schützt kein Held seine Geliebte
Meine Frau, meine Schwermut
brennt in meiner Brust
Meine Tage sind schwarz wie Kohle,
Meine Nächte noch viel schlimmer
Es zerbricht selbst der Geduldstein, dem ich dies klage
Ich grabe und grabe, es endet die Mine nicht
Ein noch schlimmeres Ende, ist nicht in Sicht
Ich fahre und fahre, es endet der Weg nicht
Auf der E 5 folgt mir der Todes
Die Familie wartet bereits auf mich
Sie sagten: “deine Frau hat Tuberkulose,
deine Mutter ist gelähmt”
Armer Dichter, zu heilen ist mein Schmerz
nicht mit Worten
So war es immer, so darf es nicht mehr sein
Ich fahre und fahre, es endet der Weg nicht
Auf der E 5* folgt mir der Todesengel
Erol Yıldırım
aus " Epos von Liebe "
* E 5: Einzige Autobahn von Deutschland nach Türkei
jedes Jahr, verunglücken viele Reisende.
Mein Kaktüs Warst Du
Gruben sind deine Lügen ohne Grund.
Verschlungen samt meinem Glauben
Hexenkessel dein Herz
versklavt meine Geduld untern Hauben.
Meine Liebe
von dem Winde fortgeblasen,
mein Hoffnung so leer,
von Strömung fortgebracht.
Meine Träume mit Feen und Dämonen,
der Prinz in den Märchen Tausendundeinenacht
bin ich es nun nicht mehr.
Ohne Liebe sehen meine Nächte,
ohne Liebe meine Tag aus
wäe ich jetzt bin
wäe eine dürre Wüste ohne Kaktus
Erol Yıldır›m
aus " Epos der Lieber "
www.erolyildirim.org
Die Verlorenen Wege
Ich verlor meinen Weg
Ich will ein Weg
Ich verlor meine Rose
Ich will eine Rose
Ich bin
in volle Schwermut gefallen
Ich will einen Lehrer
der meine Hand fest hält,
meine Zunge lösen wird
Erol Yıldırım
aus " Epos der Liebe "
www.erolyildirim.org
Die Farbige Zeitungen
Die Zeitungen der Welt schreien sich an
Eine Nachrichten wie eine Bombe
" Prinzessin Carolin hat ein Sohn "
Datum: 12 Juni 1984
in Indien sind zehntausend Kinder
an Hungersnot gestorben
datum 12.Juni 1984
psssss! still!
die farbigen Zeitungen sind still!
Erol Yıldırım
aus " Epos der Liebe "
www.erolyildirim.org
Mein Herz ist
eine Matrosensfackel
der Kummer der Fremden
befällt mein Herz
Ich bin
einen Auswanderer Vogel
durstig in dem blauen Meer
mein Herz
ist eine Matrosensfackel
es blinkt dreht sich
es erlöscht nimmer
Erol Yıldırım
aus " Epos von Liebe "
www.erolyildirim.org
Rettet den Helden
Was erwartest du von einer Zauberkugel,
leg deine Hand auf dein Herz.
Laß es, Erinerungen kann man nicht einfach löschen.
Denk' hier an unsere Zukunft,
ist der Sonnenaufgang am Horizont
nicht zu dunkel?
Das verzauberte Schlafzimmer eines
Flittchens hat meine Liebe verzaubert
und gefangen genommen.
Jetzt ist Deine Liebe im Netze des Flittchens
Diese hält Deine Liebe in ihrem Gemach fest.
" Zum Teufel mit ihm ", sagst Du
und weinst in Deinem Zimmer?
Feige bist Du,
komm doch raus aus Deinem Versteck
und sieh mal in Deine Umgebung.
Nur Feiglige flüchten vor dem Kampf
Das Beste ist bleiben und kämpfen.
Sind wir ein mal gefangen in solch
einen Sturm,
sollen wir an dem erbarungslosen
Zahnrädern hängenbleiben?
Sieh doch, unaufhörlich läuft die Zeit
gegen uns.
Komm doch… Komm raus
aus Deinem Versteck und sieh mal
in Deine Umgebung.
Vor Schadenfreude schmieren sich
die Leute Henna sonst wohin…
Bist du es wert, der Sklave
von ein paar Schmeichlern zu sein?
Ist das Problem der Stoz:
In der Liebe gibt es keinen Stolz schleif es ab;
Lös den zauber des Flittchens,
misch ein Gegengift in ihres.
Halte ihn fest und rette den Helden
den Kampf zu verlieren ohne je
gekämpft zu haben, ist so wie sich zu
ergeben.
Erol Yıldırım
aus " Epos der Liebe "
www.erolyildirim.org
Meine Schwermut
Meine erste große Liebe
Ein Mädchen namens Emek*
Noch wußte ich nicht
wie die Biene Honig macht
bevor sie mich lehrte
Wer sich wie, ihre Mühen klaut
Als ob sie am Werktisch
dem Stahl Wasser geben würde
löste sie den Knoten
wie ein Geschoß
wo sie am Webstuhl einzeln die Rosen
in den Teppich nähte
wurde die Rosen ausgebreitet
Der Rosendorn verletzte ihre Hände
Bei einem Tekstilstreik
Gedanken wie eine Flagge,
dies erzählte sie einer Freundin
dann wurde ich ein Fisch
an ihrer Angel gefangen
Immer wenn ich in ihre hellbraunen Augen sah
stieg in ihr die Sehnsucht zum Blauen meer
Als ob sie mich in eine Masche schlingt
löste sie in mir das unlösbare Rätsel
und befreite meinen Kummer
Ihre Liebe hat mir das Weinen das Lachen
und die sinnlose Liebe gelehrt
Die Armut habe ich besiegt
und in meiner Furcht habe ich die Furchtlosigkeit
errei
Weder eine Kugelwunde
noch eine Konturgerilla
Es macht mir keinen Kummer
zwischen diesen verdammten vier Wänden
Erol Yildirim
aus " Epos der Liebe "
www.erolyildirim.org
Hand in Hand
hatten wir uns nicht verständigt
meine geliebte Rose
Hand in Hand gegen
den Sonnenaufgang
auf unseren Lippen
ein Lied ohne Kampf
und Trennung
unter dem Regen
ein Wiederstand ohne Angst
gegen unsere Hoffnungsloskeit
wollten wir marschieren
und verschmelzen zu einen Lied
gibt etwas Mühe
gestern war es noch eins
heute sind es zwei
zerbrochen ist deine Welt
wie erreichen wir so Kraftlos
durch die Nacht
die Morgendämmerung
versprechen wir uns nicht
Hand in Hand unter dem Regen
auf unseren Lippen
eine liebvolle Marsch mit Freundschaft
mit Widerstand gegen
die gestohlene Herrschaft
wollten wir marschieren
unter dem Regen
zusammen Hand in Hand
geschlossen gegen Hoffnunglosigkeit
und Dunkelheit
Erol Yildirim
aus " Epos Der Liebe "
www.erolyildirim.org
Nächte voller Sehnsucht
In mir ist es leer,
so tief und dunkel.
Meine Nächte sind voller
Sehnsucht ohne dich,
vergeht nicht.
Ich bin der rutschige Spielkiesel
in den dunklen Gassen
und schlendere mich
in einzelne Stücke.
In tausend Teile ist mein Herz
in mir brennt es ohne zu erlöschen.
Ich suche nur dich
in meiner so lehren Welt.
Auf einer Seite ist meine Vergangenheit
so schwer wie nie
Auf der Anderen meine Zukunft
wie verrückt nach dir schreiend.
In mir ist es leer
so tief und dunkel.
Meine Nächte sind voller
Sehensucht ohne dich
vergeht nicht.
Erol Yıldırım
aus " Epos der Liebe "
Da die Nachtigal die Rose schleppte
am Ende eines Wirbelsturms
ist mein Herz an den Stachel gehängt
mein Herz brennt stück für stück
mein Herz brennt in flammen
mein Herz ist ein trockener Ast
es blüht nicht voller rotheit
einer weiß, einer rosa
andere rot
an drei Seiten habe ich drei Rosen
sie mit tanzendem Gang zu laufen voller rotheit
mein Herz ist den Glas des Landhauses
Mein Herz ist verschwiegen
ich kann mein Geheimnis nicht sagen
Mein Herz ist ein Geduldstein
Ich kann nicht mein Kummer verraten
mein vergiftetes Herz
es füllt sich und überströmt
es blümt sich nur nicht voller rotheit
Erol Yıldırım
aus " Epos der Liebe "
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